WN: In Westfalen dauert die Englische Woche jetzt nur noch zwei Tage
- Geschrieben von Daniel Brinkmann
- Kategorie: Presse
Münster - Was die Englische Woche im Fußball ist, das könnte im Squash vielleicht schon bald als das Westfälische System bekannt sein. Bei der Premiere der NRW Open hatten die Veranstalter von Squashboard Münster jedenfalls zum ersten Mal auf einen neuen Modus gesetzt und diesem auch gleich einen ordentlichen Namen verpasst. Statt Achtel- und Viertelfinale wurde in Münster eine Gruppenphase in den Turnierablauf eingebaut.
Das bedeutete für die Aktiven vor allen Dingen eine Mehrbelastung, bis zu sechs Mal mussten sie innerhalb von nur 48 Stunden auf den Court. Für den Veranstalter brachte das allerdings auch erheblich verbesserte Vermarktungsmöglichkeiten mit sich, wie Markus Knäpper vom Organisationsteam erklärte: Wir sind so gleich zum Auftakt zum höchst dotierten Squashturnier in Deutschland geworden. Gerade für kleinere und mittlere Sponsoren ist der neue Modus interessant.
Zu einer Wettbewerbsverzerrung führte das Westfälische System jedenfalls ganz offensichtlich nicht. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen ging ein Teilnehmerfeld an den Start, das einer Deutschen Meisterschaft zur Ehre gereicht hätte. Und mit Simon Rösner (Paderborn) und Karin Berière (Bonn/Mülheim) gewannen am Ende dann auch zwei der absoluten Favoriten.
Es war schon sehr anstrengend, aber das hatte auch einen Vorteil: Im Finale war ich der Fittere, freute sich der erst 17-jährige Rösner über seinen glatten 3:0-Endspielerfolg gegen Patrick Gässler. Mit Stefan Leifels hatte Rösner bereits im Halbfinale die Nummer eins der Deutschen Rangliste aus dem Weg geräumt. Nicht nur deswegen gab es auch ein dickes Lob von Bundestrainer Barry Dodson für den Youngster. Simon könnte in den kommenden zehn Jahren der dominante Spieler in Deutschland werden. Er investiert sehr viel und ist für sein Alter auch schon sehr weit. Insofern dürfte Rösner auch seine Nominierung für die WM in Pakistan sicher haben, ließ Dodson durchblicken.
Bei den Frauen war das Endspiel ebenfalls eine klare Sache. Hier schlug Karin Berière Daniela Schumann (Bordesholm) mit 3:0. Im Halbfinale hatte Kathrin Rohrmüller die Nummer eins der Rangliste und amtierende Deutsche Meisterin immerhin in einen fünften Satz gezwungen.
Vom Programm her war das hier schon sehr anspruchsvoll, meinte Berière, die in der ersten Runde sogar noch ein Freilos hatte. Nachdem es im Halbfinale sehr knapp war, habe ich aber dann zum Glück im Endspiel noch mal was drauflegen können.
Der Stress der Aktiven machte auch dem Bundestrainer etwas Sorgen, trotzdem meinte Barry Dodson aber auch: Das Westfälische System ist sehr interessant, und es hat zu spannenden und harten Matches geführt.